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HIOH wird neuer Geschäftsstellenstandort der bundesweiten One Health Platform

BMBF fördert Weiterentwicklung der Zoonosen-Plattform zur One Health Platform mit Geschäftsstellen am HIOH, der Universität Münster und dem FLI (Riems)

Die zunehmende Globalisierung, der Klimawandel, die verstärkte menschliche Mobilität, intensivierte Tierhaltung sowie zunehmende Verstädterung und Verlust natürlicher Lebensräume sind die Hauptursachen für den Ausbruch und die rasche Ausbreitung von Infektionen. Welches Ausmaß diese Entwicklung nehmen kann, hat beispielsweise die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt. Krankheitserreger verbreiten sich global, überwinden Artgrenzen und entwickeln häufig Multiresistenzen. Die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen ist in komplexer Weise miteinander verbunden, und isolierte Ansätze reichen nicht mehr aus, um die Entstehung von Krankheiten zu verstehen und wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Um diese vielschichtigen Probleme zu bewältigen, sind stattdessen integrative transdisziplinäre Ansätze erforderlich, die im Rahmen eines vereinheitlichenden One-Health-Konzeptes auf die Gesundheit von Menschen und Tieren in ihrer Umwelt ausgerichtet sind.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, wird die Nationale Plattform für Zoonosen ab dem 01. Dezember 2023 zu einer "One Health Platform" weiterentwickelt. Diese koordinierende, dynamische Struktur wird die Implementierung und Unterstützung des One-Health-Ansatzes in der Forschung vorantreiben, nationale und internationale Förderinitiativen verknüpfen und die Förderung sowie Koordination inter- und transdisziplinärer Forschungsaktivitäten übernehmen. Die Nationale Plattform für Zoonosen mit über 1.300 registerierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bildet die ideale Basis für die Entwicklung der One Health Platform.

Das Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) in Greifswald ist unter der Leitung von Prof. Fabian Leendertz dabei federführend für die Internationalisierung und die Erweiterung des Forschungsnetzwerks in den Bereichen der Umwelt- bzw. Klimaforschung zuständig. Das HIOH ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Die Ziele der erweiterten Plattform werden durch verschiedene Mechanismen erreicht, darunter interdisziplinäre Workshops mit internationalen Teilnehmer:innen, Projektförderung über Disziplingrenzen hinweg und aktive Nachwuchsförderung. Besondere Schwerpunkte wie Umweltthemen und internationale Zusammenarbeit werden durch gezielte Veranstaltungen und Reisestipendien adressiert.

Die Einführung der One Health Platform markiert einen bedeutenden Schritt zur Zusammenarbeit von Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen wie Ländern und wird dazu beitragen, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt effektiv anzugehen.

Ruth Suchsland

Pressekontakt

Dr. Ruth Suchsland